Wir sind für Sie da!
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Sie können uns telefonisch unter folgender Nummer erreichen:
Wir behandeln Schluckstörungen aller Art und arbeiten dabei fachübergreifend mit erfahrenen Logopäden zusammen.
Die Diagnostik und Behandlung von Schluckstörungen ist bei vielen Erkrankungen im HNO-Bereich notwendig und wichtiger Bestandteil des Fachgebietes. Aber auch in der Neurologie und der Geriatrie kommt es bei einer Vielzahl von Erkrankungen zu Sensibilitätsstörungen, Lähmungen und Koordinationsstörungen im Mund- und Schlundbereich, die unbedingt erkannt und behandelt werden müssen. Ansonsten drohen potentiell tödliche Komplikationen (Lungenentzündungen, Ersticken).
Deshalb haben wir in den MEDICLIN Bosenberg Kliniken die HNO-Schluckdiagnostik und -therapie für den neurologischen Bereich erweitert. Interdisziplinär diagnostizieren, behandeln und dokumentieren wir mit unseren langjährig erfahrenen Logopäden alle Formen der Schluckstörung.
So wurden die MEDICLIN Bosenberg Kliniken St.Wendel 2016 von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) unter der Leitung von Dr. Sergio Crescenti als neurologisches Schluckzentrum mit zertifizierter FEES Ausbildungsberechtigung anerkannt. In diesem Rahmen dürfen wir auch andere Ärzte und Logopäden in FEES (fiberendoskopische Schluckdiagnostik) ausbilden.
Solche Erkrankungen kommen auch bei geriatrischen Patienten vor.
Wie in allen unseren Rehabilitationsmaßnahmen folgen wir den Grundprinzipien der Rehabilitation: Im Vordergrund steht eine aktiv übende logopädische Schluck-Therapie, verbunden mit Schlucktraining im Alltag durch unsere Logopäden und Rehafach-pflegekräfte.
Die klinische Schluckdiagnostik (genaue körperliche Untersuchung des Schluckens durch Arzt und Logopäde ohne technische Instrumente) steht am Anfang jeder Therapie. Nach deren Auswertung wird festgelegt, ob weiterführend die instrumentelle Schluckdiagnostik, die sog. FEES (= Fiber-Endoskopische Evaluation des Schluckaktes) durchgeführt werden soll. Dabei wird ein dünnes Endoskop durch die Nase eingeführt, um den Schluckvorgang zu beobachten.
Diese Untersuchung gibt uns einen sicheren Aufschluss darüber, ob die Nahrungs- und /oder Flüssigkeitsaufnahme ohne Aspiration möglich ist. Die Aspiration, also das Eindringen von Nahrung und /oder Flüssigkeit in die Lunge, stellt ein unter Umständen tödliches Risiko dar, das es zu vermeiden gilt. Aus diesem Grund wird bei der FEES ebenfalls überprüft, welche Kostformen, Haltungstechniken und Schluckregeln die Aspirationsgefahr minimieren oder auch verhindern.
Manchmal reicht es dazu aus, nur Nahrung einer bestimmten Zubereitungsart (weich, passiert) zu sich zu nehmen. In den MEDICLIN Bosenberg Kliniken bieten wir drei standardisierte, aber abwechslungsreiche Schluckkostformen an.
Es kann aber auch bedeuten, dass Sie lediglich in der Therapie Schlucken üben dürfen, sonst aber zunächst über eine Magensonde durch die Bauchwand (PEG = perkutane endoskopische Gastrostomie) ernährt werden müssen.
Bei manchen Schluckpatienten gelangt Speichel unbemerkt in die Lunge und kann somit ebenfalls eine Lungenentzündung hervorrufen. Sollten in sehr seltenen Fällen konventionelle Therapiemethoden nicht zielführend sein, kann darüber nachgedacht werden, eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) durchzuführen, damit über das Einsetzen einer geblockten Tracheal-Kanüle das Eindringen des Speichels in die Lunge verhindert wird. Dieses dichtet die Luftröhre nach oben ab, so dass weder Essenreste noch Speichel oder Trinkinhalt in die Luftröhre hineinfallen können. Durch das Loch in der Trachealkanüle kann aber die Luft in die Luftröhre und damit auch in die Lunge gelangen.
Für den Fall, dass nicht schon im Vorkrankenhaus eine Tracheotomie durchgeführt worden ist, stellen wir die hierfür notwendige Indikation. Wir diskutieren den Sachverhalt mit Ihnen, ggf. auch Angehörigen und Betreuern, ausführlich und vermitteln Sie in ein hierfür spezialisiertes Akutkrankenhaus.
Wenn Sie Ihre Therapie in den MEDICLIN Bosenberg Kliniken wieder aufnehmen, ist es unser Ziel, dass Ihr Tracheostoma so bald wie möglich wieder verschlossen werden kann. Dazu setzen wir eine intensive logopädische Behandlung ein.
In der überwiegenden Zahl der Fälle können wir durch hochfrequente und spezialisierte logopädische Therapie vermeiden, dass eine Magensonde oder ein Tracheostoma gelegt werden muss.
In unseren sog. ‚Schluckgruppen‘ kann das in der Einzeltherapie Eingeübte unter therapeutischer Aufsicht in der Praxis erprobt werden.
Ein Schwerpunkt unserer Schlucktherapie besteht auch in der Anleitung von Betroffenen und Angehörigen im Umgang mit der Schluckstörung (u.a. Umgang mit Hilfsmitteln, Schluckregeln etc.), um den Patienten, gerade im Hinblick auf ihre Rückkehr in die häusliche Umgebung, eine hohe Eigenständigkeit zu ermöglichen.
Der therapeutische Prozess beinhaltet turnusmäßige Kontrolluntersuchungen (FEES), um den Therapieerfolg objektiv beurteilen zu können. Häufig können aufgrund der deutlichen Verbesserungen der Schluckfähigkeit die PEG und/oder die Trachealkanüle in einem hierfür zuständigen Akutkrankenhaus entfernt werden.
Selbstverständlich kümmern wir uns auch um die Reinigung und Pflege von PEG und Tracheostoma. Wir versorgen Sie mit verschiedenen Sorten der PEG-Nahrung, die z.B. auch für Diabetiker und Menschen, die glutenfreie Kost benötigen, geeignet sind.
Unser Ziel ist es, dass Sie wieder normal oder zumindest mit Einhalten bestimmter Schluckregeln (z.B. nach jedem Bissen schlucken) essen und trinken können, ohne Angst vor dem Ersticken haben zu müssen. Wir wollen eine sichere, das heißt aspirationsfreie (Aspiration= Eindringen von Nahrung /Flüssigkeit in die Luftwege) und möglichst selbständige Nahrungsaufnahme ggf. unter Zuhilfenahme von Schlucktechniken, -regeln und Kostanpassungen erreichen.
Die Schluckstörung steht aber selten allein. Die zugrundeliegende Krankheit betrifft häufig noch andere Bereiche. Parallel zur Therapie der Schluckstörung stehen Ihnen die ganzen Therapiemöglichkeiten der Fachabteilungen HNO, Geriatrie, Neurologie zur Verfügung.